Gute Vorsätze? Viel Spaß damit!

Mehr Sport, gesünder essen, weniger Alkohol, weniger Social Media, mehr sparen, umweltfreundlicher leben…? Die Dauerbrenner aller Vorsätze haben auch für das nächste Jahr wieder Hochkonjunktur. Aber: Fast 40% der Deutschen haben gar keine Vorsätze.* Warum auch, 92% scheitern ja sowieso.

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Kristin Oldenburg

foto: Gregor McEwan & Kati von Schwerin

Und ihr so?

Gute Vorsätze? Ja? Oder nein? Ich persönlich habe natürlich welche, die ebenso natürlich nicht durchgehalten werden. Abnehmen? Na ja, bei den ganzen Weihnachtsplätzchen, die da noch in den Dosen schlummern… Die schmecken im Februar ja auch nicht mehr. Und Wegwerfen geht gar nicht. Verschenken auch nicht, weil a) alle abnehmen wollen und b) die meisten meiner Freunde schon vor Weihnachten damit beglückt wurden. Womit wir bei einem der wesentlichen Gründe für das Scheitern von Neujahrsvorsätzen angekommen sind: Gewohnheit.

Wer nicht realistisch plant, sich zu viel vornimmt und es zu einem Zeitpunkt tut, der nichts mit dem Ziel zu tun hat (Schampus um Mitternacht ist halt nichts im Vergleich zum Aufjaulen der Waage), der hat kaum eine Chance, seine alten Gewohnheiten zu durchbrechen. Das sagen zumindest die Wissenschaftler der Uni Scranton. Außerdem braucht man ein wirklich starkes Motiv. Die 2 Kilo Winter-Weihnachtsspeck gehen im ganz normalen Alltag sowieso runter. Weniger Social Media? Ist nun mal mein Job, mich damit zu beschäftigen. Gesünder essen? Mach ich eh. Was aber wirklich gut tun würde, wäre Erholung. Nee, nicht Urlaub und am Strand abhängen. Etwas, was man in den ganz normalen Wahnsinn einbauen kann.

So etwas wie: den zweiten Cappuccino nicht am Rechner gedankenlos nebenbei runterkippen, sondern die 5 Minuten wegbleiben vom Bildschirm, in Ruhe trinken, aus dem Fenster kucken. Schmecken. Genießen. Sonst nichts. Ok, vielleicht noch ein bisschen über Aromen nachdenken, aber mehr nicht. Könnte klappen. Weil ich nicht viel ändern muss. Weil ich es jetzt (im Dezember) plane und dazu einen Zettel an den Rechner klebe („Weg da…!“). Weil es mir gerade aufgefallen ist, wie gut diese 5 Minuten tun. Und weil es der Espresso in diesem Cappuccino wirklich wert ist, mit einer gewissen Andacht getrunken zu werden.

Schreibt uns doch mal in den Kommentaren, wie es euch ergeht mit euren Vorsätzen – falls ihr welche habt.

P.S.: Übrigens… Bisher (Ende Januar) klappt das mit den 5 Minuten Cappuccino-Rechner-Pause.

Quelle:*YouGov-Umfrage