Blumig? Nussig? Karamellig? Harzig?

Kann Kaffee so schmecken? Er kann. Weil er mit über 800 Aromen eines der komplexesten Naturprodukte ist.

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Barbara Beiertz

foto: anne sack on unsplash

Zum Vergleich:

Wein hat „nur“ 400 Aromen. Aber im Gegensatz dazu sind es nur Fachleute gewohnt, Kaffee mit solchen blumigen Attributen wie dunkler Schokolade, gebrannten Mandeln, Teerose, fruchtigen Waldbeeren usw. zu beschreiben. Die wichtigsten Einflüsse auf das Aroma eines Kaffees haben Kaffeesorte, Anbauland, Anbaugebiet mit Terroir/Bodenbeschaffenheit und Klima, Anbauweise, bio oder konventionell, Ernteverfahren, Verarbeitung, Zubereitungsart mit Mahlgrad und Wasserhärte. Sprich, eigentlich alles – aber ganz entscheidend ist natürlich auch die Röstung.

Laut SCCA gibt es 3 Hauptkategorien für das Kaffeearoma: „helle Röstung“ (enzymatisch), „mittlere Röstung“ (Zuckerbräunung) und „dunkle Röstung“ (Trocken-Destillation). Die hellen Röstungen lassen eher fruchtige, kräuterartige und blumige Aromen entstehen, wodurch der Kaffee fruchtig und säuerlich schmeckt. Mittlere Röstungen wecken nussige, karamellartige und schokoladenartige Aromen im Kaffee. Und dunkle werden würzig, kohleartig und harzig, sodass der Kaffee leicht süßlich, aber auch kräftig schmeckt.

Schaut euch gerne mal den Überblick in der Grafik an. Und dann lasst euch euer Tässchen auf der Zunge zergehen (am besten ohne Milch).

Eigentlich ist Kaffee ja Poesie.
Eigentlich ist Kaffee ja Poesie.

So ein Schlückchen hat es wirklich in sich. Versucht doch mal, es herauszuschmecken.

grafik:
Lichtenford-Design

So ein Schlückchen hat es wirklich in sich. Versucht doch mal, es herauszuschmecken.

grafik: Lichtenford-Design