Warum schlägt mein Kaffee auf den Magen?

Wenn Kaffee zu viel Säure hat – und das ist in der Regel der Grund für Ärger mit dem Magen –, dann liegt es wahrscheinlich an der Sorte und der Röstung.

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Babette Lichtenford

foto: ashley winter on unsplash

Arabicas sind generell recht säurearm, sie haben nur zwischen 3 und 6 Prozent Chlorogensäure. Im Vergleich dazu: Robustas haben 10 und mehr Prozent davon. Auch das Anbaugebiet kann eine Rolle spielen: Unser Single Origin aus Peru ist beispielsweise besonders mild (und auch noch Demeter-zertifiziert).

Nun zur Röstung.

Prinzipiell gilt, je länger Bohnen erhitzt werden, desto mehr Säure wird abgebaut. Aber, und das ist wichtig, sie müssen auch schonend, sanft geröstet werden, sonst wird das nichts mit dem Bekömmlich-Sein. Unsere Kaffees werden alle in Trommelröstern bei ca. 200° ganz in Ruhe zwischen 11 und 14 Minuten veredelt. So können sie ihre opulenten Aromen vollständig entwickeln, die Säuren werden fein und elegant. Ganz verschwinden sie nie, sollten sie auch nicht, denn dann schmeckt Kaffee dumpf und muffig. Und auch hier zum Vergleich: Die Industrie-Röstung dauert ganze 2–5 Minuten, findet in riesigen Anlagen statt und produziert Bohnen, die außen leicht verbrannt sind, innen aber noch nicht ausgereift. Mehr dazu findet ihr übrigens auch in unserer Enzyklopädie.

Bleibt die Zubereitung.

Wenn der Mahlgrad nicht stimmt bzw. nicht zur Zubereitung passt, wird Kaffee auch gerne sauer. Wie fein oder grob das Pulver bei welcher Form von Kaffeekochen sein sollte, das findet ihr hier im Kapitel „Kaffeekultur“. Dort gibt es natürlich noch eine ganze Menge mehr Tricks und Kniffe zu Filterkaffee & Co.

Eins ist aber auf jeden Fall klar: Wer Ärger mit dem Magen hat, muss Kaffee nicht gleich komplett aus seinem Leben verbannen. Ein bisschen Sorgfalt bei der Auswahl und Zubereitung hat schon so manchem den Morgen gerettet.