Gute Nachrichten für den Meeresschutz.

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Kristin Oldenburg

foto: moritz bastian on unsplash

Wie geht ihr mit Nachrichten um? Hört ihr sie im Stream, im Radio? Schaut ihr sie in den öffentlich-rechtlichen Sendern? Oder auf Instagram und Facebook? Und wenn ja, von wem? Ehrlich gestanden habe ich zum einen gerade überhaupt keine Lust mehr auf das alltägliche Gezanke und gegenseitige Vorwerfen von Unfähigkeit in der Politik, das so unglaublich lähmend ist. Ich habe aber auch keine Lust auf meine grüne „Blase“, in der immer einseitiger, immer dogmatischer Meinung vertreten wird – statt mit Argumenten, Fakten, konstruktiven Lösungen. Ich finde – und das ist zugegeben sehr subjektiv –, es nervt. Da hilft auch die allerbeste Tasse Kaffee nicht. Umso mehr kann man sich also über diese Nachricht freuen:

190 Nationen für die Ozeane.

In New York haben sich im März 190 Länder darauf geeinigt, die Hohe See deutlich mehr zu schützen als bisher. Es geht hier um die 60% der Ozeane, die nicht Hoheitsgebiete von Nationalstaaten sind. Es wurden „erstaunlich weitreichende Regelungen vorgesehen – von der Festlegung von Schutzgebieten bis zu Prüfungen der Umweltverträglichkeit von Forschungsvorhaben und Plänen zum Rohstoffabbau.“* Offensichtlich gegen die Stimmen von China und Russland, die sich ein Quasi-Vetorecht einräumen wollten. Allerdings müssen die konkreten Maßnahmen und Ausnahmen noch verhandelt werden. Und: Mindestens 60 Staaten müssen den Vertrag ratifizieren, damit er in Kraft tritt.

Das Problem dabei: „Schon jetzt besitzen Firmen aus den zehn reichsten Staaten fast 90 Prozent aller Patente auf marine genetische Ressourcen – und damit die Aussicht auf ein Milliardengeschäft mit Medikamenten und Kosmetika.“* Von den Bodenschätzen wie Mangan und Kobalt mal ganz abgesehen. Der Konflikt zwischen Insel- und Küstenstaaten insbesondere des globalen Südens ist also vorprogrammiert. Aber immerhin: Es gibt einen Kompromiss. Teile der Gewinne aus biomedizinischer Meeresforschung sollen in einen Fonds fließen, mit dem die ärmeren Länder ihre Meeresschutzprojekte finanzieren können. Hoffentlich klappt’s.

Was haltet ihr davon? Wo holt ihr euch eure Nachrichten? Und wie filtert ihr sie?
Schreibt uns gerne in den Kommentaren.

*Quelle: www.zeit.de/2023/11/new-york-schutz-hochsee-abkommen-un