So was von tolle Bohnen…!

Ich bin Bohnen-Fan. Schon als Kind gab es für mich nichts Tolleres, als diese unglaublich lecker duftenden, kleinen, braunen Dinger in die Kaffeemühle meiner Mutter rieseln zu lassen und dann – Achtung! – von Hand zu mahlen. Für mich ist allein schon der Duft „zu Hause“. Das Schöne daran: Mit Bio-Kaffeebohnen ist das ein richtig gutes Zuhause.

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Karsten Suhr

foto: nathan dumlao on unsplash

Ist Bio nicht bloß ein Hype?

Nein (meinen wir zumindest). Weil durch den Bioanbau ohne chemische Dünger, ohne Herbizide und Pestizide nicht nur der Boden geschont wird. Es wird deutlich mehr Humus aufgebaut als beim konventionellen Anbau, dadurch auch mehr CO2 gespeichert. Die Vielfalt der Mikroorganismen und Bodenlebewesen wird größer. Und auch die Speicherkapazität für Wasser wird höher – was gerade bei Kaffee ein wichtiges Thema ist. Hinzu kommt, dass der Bioanbau unter Schattenbäumen in kleinen Kaffeegärten stattfindet. Was wiederum den Wasserverbrauch senkt, die Artenvielfalt erhöht und den Farmern zusätzliche Ernten ermöglicht.

Das kann Kaffee, wenn er Biokaffee ist. Und wenn der dann noch das Fairtrade-Siegel hat: doppelt gut. Denn dann bekommen die Farmer garantiert höhere Preise als sonst.

Das ist übrigens unsere Art von Nachhaltigkeit – seit mehr als 40 Jahren (von wegen Trend…).

Ganze Bohnen – ganzer Geschmack?

Ob Kaffeebohnen oder fertiges Kaffeepulver, das ist (ausnahmsweise) mal keine Geschmacksfrage, sondern eher eine der Bequemlichkeit. Immer vorausgesetzt, dass der Biokaffee so wie bei Mount Hagen, ob nun gemahlen oder als ganze Bohne, von der Ernte bis zur Röstung (und dem Mahlen) mit der gleichen Sorgfalt und dem gleichen Anspruch an Qualität hergestellt wird.

Früher dachte man, dass im fertigen Kaffeepulver eher Bruchstücke und „schlechtere“ Kaffees verarbeitet würden – ich glaube, das kann sich heute niemand mehr bei einem qualitativ hochwertigen Kaffee leisten. Sicher ist aber, dass ganze Bohnen einen unschlagbaren Vorteil haben: den Genuss eines multisensorischen Rituals. Und das entgeht einem wirklich, wenn man seine Kaffeebohnen nicht selbst mahlt. Der Duft, das Knirschen und auch das kontemplative Mahlen von Hand (wenn man denn so verrückt ist wie ich) – ohne all das kann ich mir mein Lieblingskäffchen eigentlich nicht vorstellen. Hinzu kommt, dass man gerade bei der Zubereitung mit dem Siebträger immer auch ein bisschen mit dem Mahlgrad spielen kann. Es lohnt sich also, ein wenig Mühe in ganze Bohnen zu investieren (und in eine Kaffeemühle).

Apropos: Welcher Mahlgrad bei welchem Kaffee wie zubereitet für die perfekte Tasse sorgt, das haben wir hier für dich zusammengestellt:

„Welcher Mahlgrad?“
„Hilfe! Wie findet man seinen Lieblingskaffee?“
„Die beste Art, Kaffee zu kochen? Hier sind die Tipps“

Und warum unbedingt Biobohnen?

Ehrlich gestanden ist das eine Frage, die man mir oft stellt (ich rede eben auch gern über meinen Job) – und die ich nicht mehr verstehe. Es ist doch so offensichtlich, dass Bioanbau (ganz gleich von welchem Lebensmittel) besser für alle ist – Pflanzen, Tiere, Gesundheit, Klima…

Wenn man also einen leckeren Kaffee trinken möchte, wie sollte das bitte mit Herbiziden, mit chemischen Düngern, mit Insektengiften funktionieren? Welcher Geschmack soll denn dabei herauskommen? Und wenn ein Produzent beim Anbau schon so auf Effizienz und Marge getrimmt ist, warum sollte das dann bei der Verarbeitung, der Röstung anders sein?

Deswegen Biobohnen. Das Leben ist einfach zu schön für schlechten Kaffee.