Im Wust der Bio-Siegel fällt das Demeter-Zeichen auf: Orangefarbene, seltsame Schrift, die anmutet wie aus dem vergangenen Jahrhundert, und dann der Name selbst: Demeter. So hieß die Mutter der Götter bei den alten Griechen, sie war verantwortlich für Fruchtbarkeit, für die Erde und das Getreide. Das passt. Denn Demeter steht für „die nachhaltigste Art der Landbewirtschaftung, bei der Mensch, Pflanze, Tier, Boden und Kosmos zusammenwirken und als Ganzes gedacht werden.“* Die Kriterien hierfür gehen deutlich über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinaus. Und so gilt das Demeter-Siegel als das strengste, das es zurzeit gibt.
Allerdings werden Demeter-Landwirte bzw. der Verband, der übrigens einer der ältesten Bioverbände ist (seit 1924), gerne auch in die verschwurbelte Eso-Ecke gepackt. „Die mit den Kackhörnchen“ war 2021 eine Schlagzeile, unter der die Methoden des biodynamischen Anbaus mit seinen Präparaten (u.a. Kuhhörner mit Dung, die in der Erde vergraben werden) belächelt bzw. als wissenschaftlich bedenklich kritisiert wurden.
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La Chacra D´dago
foto: La Chacra D´dago
Von meiner ganz persönlichen Meinung mal abgesehen, mein Orthopäde sagt gern: „Wer heilt, hat recht“. Und dass beim Demeter-Anbau deutlich mehr Leben im Boden steckt als in der konventionellen Landwirtschaft, das kann man sehen – auch als Laie.
Wer Infos zu diesem Thema haben möchte, es gibt inzwischen wissenschaftliche Studien dazu: Hier der Link dorthin.
Wenn man über das Prinzip des Demeter-Anbaus nachdenkt, erschließt sich einem schon, warum es funktioniert: Denn hier betrachtet man einen Hof als lebendigen Organismus. Jedes Teil hat eine Funktion für das Ganze, egal ob Mensch, Tier, Pflanze, Boden. „Alles ist mit allem verbunden“, sagte mal Dagoberto Marin, unser Freund und Kaffeefarmer in Peru. Nicht nur sein ausgesprochen aromatischer Kaffee gibt ihm recht. Die Farm La Chacra D’dago ist ein besonderer Ort mit einer gleichzeitig beruhigenden und energiegeladenen Atmosphäre, wie wir vor einigen Wochen wieder einmal selbst erleben durften. Biodynamische Landwirtschaft kann aber noch mehr – die Welt besser machen, meint Dagoberto. Und dass das eigentlich ganz einfach wäre. Hört doch mal rein.
Was meint ihr? Ist es so einfach?
Und für alle, die ein wenig mehr hinter die Kulissen schauen wollen, hier zwei interessante Links:
utopia.de/siegel/demeter/
www.nzz.ch/gesellschaft/anthroposophie-wie-viel-esoterik-steckt-in-demeter-und-weleda-ld.1625162