Der Kochsack – ein uraltes Prinzip, gut aufgewärmt.

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Babette Lichtenford

foto: janko ferlic von pexels

Als kleines Kind fand ich es schon sehr komisch, wenn meine Oma den Topf mit den kochenden Kartoffeln unter die gefühlt turmhohen Bettdecken steckte und später zum Mittagessen wieder hervorholte. Omas Kochbett war legendär in unserer Familie – eine olle Kamelle, die gerne auf meine Kosten bei jedem Fest wieder aufgewärmt wurde. Und als ich neulich vom Kochsack las, war klar, woran ich denken musste. Meine Oma lebt zwar nicht mehr, aber mir gefällt der Gedanke, dass sie sich gerade köstlich über mich amüsiert.

Der Kochsack also.

Nichts anderes als ein wärmender, isolierender Sack für alle möglichen Töpfe und Pfannen. Im Prinzip bringt man einen Metalltopf mit seinem Gargut zum Kochen und stellt ihn dann einfach in den Kochsack. Dort gart das Gemüse (oder der Reis, die Kartoffeln) dann gemütlich vor sich hin. Ohne Energie. Ohne Am-Herd-Stehen. (Und ohne Bett.)

Einen solchen Sack kann man mit ein bisschen Geschick selbst nähen (die Anleitung gibt’s hier). Man kann mit dem Kauf aber auch zum Beispiel ein soziales Projekt in Südafrika unterstützen: Wonderbag. Die Kochsäcke werden dort aus Stoffresten und alten Korken hergestellt, was ein Einkommen für die Frauen mit sich bringt. Sie helfen ihnen aber auch Energie zu sparen – sei es Strom oder Feuerholz. Von den CO2-Einsparungen ganz zu schweigen. Eine ganz schöne und simple Idee, die aber einen ordentlichen Impact hat (auch hier).

Mehr Infos dazu findet ihr hier:
www.clootiebag.eu/what-is-wonderbag/
www.smarticular.net/wp-content/uploads/2016/01/Flyer_ecobag_kleiner.pdf
www.koschino-kochkissen.de/

Natürlich kann man mit dem Kochsack auch Kaffee warmhalten – falls man ihn nicht so schnell trinkt wie wir hier in der Redaktion. Aber wir sind ja auch ein bisschen verrückt, zugegeben.