Insect Respect. Vom Killer zum Retter.

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Kristin Oldenburg

foto: dieter de vroomen on unsplash

Bsssssss… Bumm… Bssssssss… Bumm… Bssssss… – und so weiter und so fort. Fliegen nerven. Mücken erst recht. Aber: Insekten sind immens wichtig. Für die Bestäubung von Pflanzen. Für die Nahrungskette. Für uns. „Wir Menschen nehmen den Insekten ihren natürlichen Lebensraum weg, indem wir durch unser Wachstum immer mehr Platz beanspruchen. Zusätzlich töten wir die kleinen Tiere mit Insektenbekämpfungsmitteln und belasten die Bestände gleich mehrfach. So sind schon über 30% der Insektenarten in ihrem Bestand gefährdet. Knapp 5% gelten als ausgestorben. Naturschutzorganisationen zählten in Teilen von Deutschland 80% weniger Insekten als noch vor etwa 30 Jahren. Vergleichbare Entwicklungen finden sich in Österreich und der Schweiz.“*

Und so beschließt der Biozid-Hersteller Reckhaus aus Bielefeld, sein Geschäftsmodell komplett zu drehen und Insektenschützer zu werden.

Seine Produkte werden insektizidfrei, das heißt, sie bekämpfen oder vertreiben, ohne zu töten, zum Beispiel mit Lebendfallen. Für dennoch entstehende eventuelle Insektenverluste werden Ausgleichsflächen angelegt. Man berät Unternehmen bei der Begrünung von Dach- und Brachflächen auf dem Firmengelände. Arbeitet mit Landschaftsgärtnern zusammen und schult sie entsprechend in einer Akademie. Informiert auf der Firmenwebsite und bei Events ziemlich umfassend zu den gängigsten Insekten und wie man einen „friedliche Koexistenz“ erreicht. Vor allem aber hat Reckhaus ein Gütesiegel entwickelt, mit dem Produkte zertifiziert werden, „die Menschen (adäquat) vor Insekten schützen oder Insekten fördern. (…) Auf Produkten garantiert das Gütezeichen, dass eine Ausgleichsfläche zur Förderung der Biodiversität angelegt wurde. (…) Eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüft die Übereinstimmung der Ausgleichsberechnungen für Produkte mit dem INSECT RESPECT® Ausgleichsmodell.“**

Um so ein neues, respektvolles Bewusstsein für Insekten, ihren Wert und letztlich einen Erhalt der Biodiversität zu erreichen. Finden wir gut. Grundsätzlich. Und natürlich auch deshalb, weil wir als Kaffeehersteller von Bienen & Co. abhängig sind – so wie jeder andere Lebensmittelproduzent. Ein Grund, warum wir uns vor mehr als 30 Jahren entschlossen haben, unseren Kaffee nur biologisch bzw. biodynamisch anzubauen. Was das eine mit dem anderen zu tun hat, erklären wir in etlichen Artikeln hier im Blog. Zum Beispiel im Bereich „Verantwortung“ oder auch im Beitrag über die Ergebnisse unserer Bienenretter-Aktion. Stöbert doch mal.

Wer noch mehr über die vielfach ausgezeichnete Initiative Insect Respect wissen möchte: https://insect-respect.org

*insect-respect.org/insekten/#wert
**https://dr-reckhaus.com/insekten/