Ein kleiner Blick hinter die Redaktionskulissen:
Neulich im Teammeeting. Der 18. Geburtstag der Tochter unserer Kreativ-Direktorin steht an. Großes Palaver, was denn ein gutes Geschenk wäre. Was man sich selbst denn früher gewünscht (und wahrscheinlich nicht bekommen) hat. In Zeiten von Corona gehen ja leider einige Dinge nicht, also fällt so etwas wie die Unterstützung eines Europa-Trips flach. Und den Konsum mit solch schönen, aber nicht zwingend nötigen Dingen wie einer Uhr, Lederjacke, Tasche & Co. anzuheizen, kommt auch nicht infrage. Und jetzt?
Die wunderbaren, einzigartigen, unglaublich coolen, rot-weißen Cowboy-Boots der Mama. Geputzt, poliert und mit großer Schleife versehen wurden sie an die nächste Generation – sprich: die Tochter – weitergegeben. Zu deren Riesenfreude.
Eine, wie ich finde, geniale Idee. Wir alle haben Schätze in Kleider- und anderen Schränken, die so großartig und so haltbar und so selten sind, dass man sie einfach weitergeben „muss“. Es braucht ja nicht gleich Schmuck oder Ähnliches zu sein. Ich liebe zum Beispiel den alten, dicken, grauen Rollkragenpulli von meinem Vater. Und ich bin ewig um die schön-schrabbelige Hebammentasche meiner Mutter herumgeschlichen, bis ich sie schließlich weichgekocht hatte (die Mama) und das Prachtstück (die Tasche) unter dem Weihnachtsbaum lag.
Weitergeben ist schön. Und ja, auch nachhaltig. Es ist eine ganz besondere Form von Wertschätzung. Für den Menschen, den man beschenkt. Für das „Ding“, das man weitergibt. Und ganz nebenbei: Es macht unheimlich viel Freude. Nicht nur Töchtern (und Söhnen).