Wenn ich „Kaffee mit Schuss“ lese, überfällt mich immer die Erinnerung an meine Oma und ihre Schwestern, die sich sonntagsnachmittags einen Rüdesheimer Kaffee gönnten – selbstverständlich in den richtigen verschnörkelten Tassen, die ich wider besserer Geschenkidee im örtlichen Porzellangeschäft zu sämtlichen Geburtstagen erstand. Das Kaffeekränzchen der Damen wurde spätestens nach der zweiten Runde recht ausgelassen, und nur ab und zu hörte man eine leise klagen, dass der Hüftgürtel zwicke. Also dann…
Er ist ein, wenn nicht DER Klassiker des Kaffees mit Alkohol – und die maximale Kalorienbombe. Aber er gehört wohl zum (zumindest deutschen) Kaffeekulturgut. Den Namen hat er höchstwahrscheinlich durch den Rüdesheimer Weinbrandhersteller Asbach bekommen, der angeblich das Rezept mal in Auftrag gegeben haben soll.
Ihr braucht dafür:
Und so wird er gemacht:
Weinbrand heiß werden lassen (nicht kochen!) und Kaffee zubereiten, Zucker in eine hohe Tasse legen. Weinbrand über den Würfelzucker gießen und flambieren, dann Kaffee zugießen, die geschlagene Sahne draufhäufeln und – wer mag – noch Schokoladenraspel hinzugeben. Umpf… Wohl dem, der einen langen, langen Spaziergang hinter sich hat.
Angeblich kommt er aus Nordfriesland. Weil dort ein besonders eifriger Pfarrer Alkohol „verdammte“, tranken die Insulaner (Amrum und Nordstrand können sich hier übrigens über die Urheberschaft nicht einigen) einfach ihren Rum im Kaffee. Als der Pfarrer dahinterkam, soll er „Oh, ihr Pharisäer!“ geschimpft haben und – zack! – hatte das gute Tässchen seinen Namen weg. Im Gegensatz zum Rüdesheimer Kaffee wird der Pharisäer aus einer ganz normalen Tasse getrunken (sonst wäre der Pfarrer ja schon früher draufgekommen).
Man nehme:
Die Zubereitung:
Sahne steif schlagen, Rum warm machen. Den Zucker in die vorgewärmte (!) Tasse geben, den frischen Kaffee drübergießen, den Rum dazugeben. Sahnehaube drauf – und sofort trinken. Es ist übrigens ein absolutes No-Go, die Sahne unterzurühren…
Der Irish Coffee ist nicht allzu weit vom Pharisäer entfernt, allerdings wird er (wen wundert’s) mit Whiskey zubereitet. Außerdem wird er im Glas – dickwandig, tulpenförmig – serviert.
Die Zutaten:
Die Zubereitung:
Glas vorwärmen. Starken Filterkaffee aufbrühen. Zucker und Whiskey zusammen erhitzen (aber nicht kochen!), ins Glas füllen, mit heißem Kaffee auffüllen. Einen Klecks Sahne draufsetzen. Und NICHT umrühren.
Aus Österreich kommt dieses Dreiergespann:
Der Fiaker: ein Mokka mit Rum oder Cognac und einem Schuss Sahne.
Der Kosakenkaffee: eigentlich schon fast ein Punsch. 400ml guten, trockenen Rotwein mit 80ml Wodka und 6 EL Krümelkandis erhitzen, 2 Glühweingewürzbeutel hineinhängen und 10 Minuten ziehen lassen. Das Ganze mit 400ml starkem, heißem Kaffee auffüllen. Je 1 Zimtstange in 1 Glas geben und den Kosakenkaffee auf 4 Gläser verteilen.
Und als Dritter im Gespann die Kaisermelange: Die Legende besagt, dass sie in Kriegszeiten aus Milchmangel entstanden ist und des Kaisers Liebling wurde. Man verrührt in einer großen Kaffee- oder Cappuccino-Tasse ein Eigelb mit 10g Honig, gießt das Ganze mit einem doppelten Espresso auf und gibt noch einen Schuss Cognac hinzu. Macht garantiert satt.
Er wird inzwischen angeblich zu jeder Tageszeit in Spanien getrunken und ist nichts anderes als ein Espresso mit Rum. In der klassischen Variante kann man ihn mit einem Teelöffel Zucker flambieren und auch Brandy statt Rum nehmen – muss man aber nicht.
Man nennt ihn auch Diplomatenkaffee, und auch er ist sehr einfach zuzubereiten: Heißen, starken Kaffee in eine Tasse gießen, Eierlikör dazu, Sahnehaube drauf. Fertig.
Das Beste nach dem Mittagessen: Ein Schuss Grappa kommt in eine warme Espressotasse, selbiger kommt hinzu. Eventuell mit braunem Zucker süßen, wer es braucht. Ein wirklicher Genuss (nicht nach jedem Lunch, aber so zur Weihnachtszeit… Wer weiß…?).
Er ist etwas aufwendiger in der Zubereitung und mit Sicherheit eher etwas für den Abend oder einen Punsch-Nachmittag. Auf jeden Fall macht er eine gute Show und er schmeckt vorzüglich.
Die Zutaten:
Und so wird er gemacht:
Alkohol, Gewürze und Zucker erhitzen – nicht kochen! Kaffee in ein großes, vorgewärmtes Glas füllen. Den heißen Alkohol flambieren und mit einer Kelle brennend ins Kaffeeglas geben. Sehr spektakulär.
Womit wir am Ende (oder Anfang) unserer Hitliste der Kaffees mit Schuss angekommen wären. Kalt dürfte euch nun nicht mehr werden, und genügend Inspiration für das eine oder andere gemütliche Kaffee-Punsch-Nachmittag-Abend-Highlight habt ihr sicherlich auch bekommen. Oder habt ihr noch einen erklärten Lieblingskaffee mit Schuss? Dann schreibt uns gern in den Kommentaren, wir freuen uns über jede Anregung.
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