R-e-s-p-e-c-t. Seit 1967 ein Dauerbrenner.

Kennt ihr das? Man wacht morgens auf und hat einen Ohrwurm im Kopf, der einen den ganzen Tag begleitet.

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Babette Lichtenford

foto: cottonbro studio von pexels

R-E-S-P-E-C-T. Find out what it means to me…. So erging es mir vor einigen Tagen mit dem Millionseller von Aretha Franklin. Respect, just a little bit, when you get home… Ihre Coverversion des Otis Redding Songs wurde nicht nur zu ihrem Markenzeichen, er ist so eindringlich und hat so einen Groove – einfach nicht aus dem Kopf zu bekommen. Also Kaffee marsch, Musik an und ein bisschen abtanzen morgens um sieben in der Küche (sehr zur Freude meiner Nachbarn). Aber warum fällt mir so ein Song ein? Ausgerechnet jetzt, wo sich alle möglichen Meinungen in allen möglichen Medien und Kanälen so über- und erschlagen? Vielleicht ja genau deswegen.

Wertschätzung. Anerkennung. Akzeptanz.

In Aretha Franklins Song will eine Frau „für das wertgeschätzt werden, was sie verdient. (…) Es geht um eine Begegnung auf Augenhöhe, um Gleichberechtigung, um Chancengleichheit. Sie spielt darauf an, dass Frauen in den USA damals keine Sozialhilfe beanspruchen können, wenn sie mit einem Mann zusammenleben. Bei Franklin begegnet uns eine Frau, die dennoch Sozialhilfe kassiert und sie ihrem Mann überlässt. Dafür will sie ein klein wenig Respekt.“* Ursprünglich, 1965, ging es in dem Song um einen Mann, der als Geldverdiener meint, dass er wohl ein bisschen Respekt verdient habe. Aretha Franklin dreht den Text um, er bekommt umso mehr Sprengkraft, wird zur ikonischen Hymne. So weit zum Ohrwurm.

Aber warum ist Respekt so wichtig? So ein Dauerthema, das immer wieder hochkommt? Eine Antwort darauf habe ich bei der Bundeszentrale für politische Bildung gefunden:

„R. bedeutet Achtung oder Wertschätzung gegenüber einer Person, Meinung oder Lebensweise, ohne notwendigerweise die entsprechende Ansicht oder Lebensauffassung zu übernehmen. Gemeinsam mit den Handlungsmaximen Anerkennung, Akzeptanz und Toleranz gilt R. als zentrale Grundlage eines friedlichen und erfolgreichen Zusammenlebens in modernen, offenen Demokratien.“**

Ehrlich gesagt würden wir das Feld noch ein bisschen weiter fassen: Respekt heißt auch Achtung vor der Umwelt. Schließlich sind Menschen und ihre Lebensweisen direkt damit verbunden. Das ist ein Grund, warum wir uns entschieden haben, unsere Kaffees nur biologisch – oder biodynamisch anzubauen und unsere Kaffeefarmer nach Fairtrade-Preisen zu bezahlen. Und wir haben Respekt zu einem unserer großen Themen hier im Blog gemacht. Haben „Respektspersonen“ wie den Schauspieler Stephan Szasz, Demeter-Mann Christof Klemmer interviewt und beim „Käffchen mit…“ nach ihrer Interpretation befragt – ziemlich spannend und auf jeden Fall lesenswert. Vielleicht helfen ja solche Vorbilder, wieder ein bisschen mehr Achtung und Wertschätzung in unsere gesellschaftlichen Debatten zu bekommen. Was meint ihr? Schreibt uns gerne in den Kommentaren – wir freuen uns darauf.

*www.udiscover-music.de/popkultur/55-jahre-respect-aretha-franklins-aufstieg-zur-queen-of-soul
**www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/225603/respekt/