Ressourcenschonung der anderen Art.

Vor ein paar Tagen, an einem ganz normalen, trüben, norddeutschen Dezembermorgen um halb sieben, saß ich samt großem (!) Milchkaffee unter der dicken Decke auf dem Sofa und wollte mich nicht, eigentlich nie wieder (zumindest für die nächsten zwei Stunden nicht) dort wegbewegen. Einfach schön vor sich hin schauen, nichts denken, zusehen, wie das Dunkelgrau langsam, ganz langsam in Lichtgrau wechselt. Einen zweiten, einen dritten Kaffee… Herrlich.

BY BARBARA BEIERTZ

foto: toa heftiba on unsplash

Diese „geklaute“ Stunde hat im Jahresendgalopp sehr geholfen. Und brachte mich schließlich auf den Gedanken zu diesem Text.

Betrachten wir Ressourcenschonung doch mal von einer anderen Seite. Anstatt von einem Klimaschutzthema zum nächsten zu hechten. Von einer konstruktiven Lösungsoption zur nächsten Idee zu rennen. Anstatt von einer Krisennachricht zur nächsten zu scrollen, zu swipen, zu zappen – einfach mal nichts zu tun. Gar nichts.

Sich für Nachhaltigkeit zu engagieren und dabei sich selbst zu vergessen ist schlicht und ergreifend: blöd. Und ich meine damit nicht die ach so viel zitierte Work-Life-Balance.

Für mich ist Arbeit ein Teil meines Lebens und mit mir untrennbar verbunden. Wenn ich einen Job habe, der mich nicht zufrieden macht, ändere ich das. Schließlich hat man (fast immer) die Wahl. Aber das ist ein anderes Thema.

Was ich meine, ist Herr (oder Dame) seines Lebens zu bleiben. Sich nicht von Handy, E-Mail, Instagram, Facebook, Podcasts, WhatsApp & Co. in eine immer schnellere Taktung drängen zu lassen. Ich meine, jetzt – in der Weihnachtszeit – keinen Stress zu haben (oder zu machen) wegen der Geschenke, des Essens, der Familie, des Winterurlaubs. Sondern mit den Ressourcen Kraft, Mut, Optimismus respektvoll und „nachhaltig“ (endlich passt der Ausdruck wirklich mal) umzugehen.

Für uns hier in der Redaktion bedeutet das: Pause.

Denk-, Schreib-, Bilder-, Sendepause bis zum 9. Januar.

Und: nichts zu tun. Mit dem größten Vergnügen (und ein paar sehr leckeren Kaffees). Und ihr?

Wir wünschen euch eine sehr entspannte Weihnachtszeit voller kleiner und großer Pausen. Kommt gut ins neue Jahr.

Euer Mount-Hagen-Team