Tu dir was Gutes. #2: Genuss.

Genießen – das ist extrem individuell. Für meine Freundin ist es das Größte, nach der Sauna durch den eiskalten Garten zu rennen (im Winter!). Mein Liebster schwärmt von den torfig-rauchigen Aromen seines Islay-Whiskys. Und für mich ist ein samtig-weicher, schokoaromiger Mount-Hagen-Crema auf dem Sofa – unter der Decke und mit dem Hund auf den Füßen – nicht zu toppen.

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Babette Lichtenford

foto: hura victoria on unsplash

Ist Genuss Glück? Glücksache?

Wie kann es sein, dass Genuss so unterschiedlich ist und doch immer das Gleiche bewirkt? Er reduziert Stress. Fördert Zufriedenheit, Resilienz, Gelassenheit. Und sogar die Gesundheit wird gestärkt. Von Glücksgefühlen mal ganz abgesehen.

Eine kleine Recherche ergab, dass schon in den 80er-Jahren Genussforschung (kein Scherz) betrieben wurde, insbesondere von den US-amerikanischen Sozialpsychologen Fred Bryant und Joseph Veroff. Durch sie bekam der Begriff „Savoring“ (Auskosten) eine zentrale Rolle in der Forschung. Ein Begriff, der deutlich über das rein sinnliche Erlebnis hinausgeht und vier grundsätzliche Aspekte von Genuss definiert:

1. Dankbarkeit.

Sie produziert positive Emotionen – wobei es nicht wichtig ist, wofür man dankbar ist: ein warmer Pulli, wenn man fröstelt, ein unerwartetes Lächeln auf der Straße, der köstliche Duft, wenn einem der Kaffee ans Bett gebracht wird.

Das kann ich nur bestätigen Ich bin sehr dankbar für meinen Kaffee – seine Aromen, seinen Duft, seine Wärme – und sehr froh darüber.

2. Staunen.

Man denke an die Bewunderung für Eisblumen auf dem Teich, das Staunen über die Knospen an Sträuchern und Bäumen im Frühjahr. Aber auch hier ist es nicht entscheidend, worüber man staunt, sondern nur, dass man es tut.

Ich persönlich bin jeden Tag aufs Neue verwundert über meinen Crema. Erwähnte ich schon seine unglaublichen Schokoaromen? Wie kann das sein, dass aus solchen kleinen Bohnen so was Großes entsteht? Doll.

3. Stolz sein.

Auf sich selbst. Das fällt den meisten schwer (mir auch). Aber wenn man versucht (so sagen diverse Coaches), sich einfach an das „Yes!“ zu erinnern, als uns etwas wirklich gut gelungen ist, dann funktioniert auch das.

Mir fällt da mein erstes „Rezept“ für die Siebträgermaschine ein. Ich brauchte gefühlt schier endlos, um die richtige Temperatur mit dem richtigen Mahlgrad und der richtigen Dosierung aufeinander abzustimmen. Aber dann war das Ergebnis der Hammer: eine feine, stabile, goldene Crema (mit „Tigerstreifen“), ein grandioser Duft und dann diese Aromen… Was für eine Vielfalt, was für eine Opulenz! Ein klitzekleines bisschen bitter, Samt, Schokolade, ein Hauch Haselnuss. Elegant, mit einer fruchtigen, frischen Säure, total stimmig. Oh ja, so muss ein perfekter, glücklich machender Espresso schmecken.

Übrigens: Für alle, die auch so eine grandiose Tasse zaubern wollen – schaut einfach in den Linkblock, da gibt es die wichtigsten Tipps aus der Praxis. Und im Infokasten: die Startdosierungen für die unterschiedlichen Kaffee-Zubereitungen (am besten Screenshot machen, ausdrucken und so lange an die Kaffeemaschine hängen, bis ihr’s draufhabt.)

Die richtige Dosierung für einen richtig guten Kaffee.

  • Handfilter (500ml): 32–34g Kaffeemehl (z.B. Mount Hagen Bio-Arabica), mittelfein gemahlen
  • French Press (1l): 60–65g Kaffeemehl (z.B. Mount Hagen Bio-Arabica Crema), griesfein gemahlen
  • Chemex (600ml): 38–42g Kaffeemehl (z.B. Mount Hagen Demeter Single Origin Peru), mittelfein gemahlen
  • Espressokocher (bis zum Ventil): Sieb füllen (z.B. Mount Hagen Bio-Espresso), etwas gröber gemahlen als für den Siebträger
  • Siebträger (25ml): 7–8g Kaffeemehl (z.B. Mount Hagen Barista Bio-Espresso), sehr fein gemahlen

4. Sinnlich genießen.

Da ist er also: der Wohlfühlmoment. Ohne Ablenkung. Ohne Handy, Insta, Glotze und Gequatsche. Die einen nennen das „Achtsamkeit“, die anderen „stilles Genießen“. Ich nenne es „Kaffee-Moment“ (wen wundert’s).

Diese 4 Prinzipien sind der gemeinsame Nenner für Genuss, für Glücksmomente. Bleibt die Frage: Was kann man tun, damit man wieder mehr davon in seinen ganz normalen Wahnsinnsalltag integriert?

Strategien für mehr Genuss?

Die oben erwähnten Forscher Bryant und Veroff entwickelten 3 grundsätzliche strategische Ansätze für mehr Genuss und mehr Lebensfreude:

  1. Genuss verlängern durch Erinnern
  2. Genuss vertiefen durch Vermeidung von Ablenkung und Einbeziehen aller Sinne
  3. Bewusster Genuss durch eine achtsame Lebensweise

 
Erkenntnisse, die jetzt nicht ganz neu sind, aber sich dank Coaching-Hype und Achtsamkeits-Trainings langsam in den Köpfen der Menschen festsetzen.
Manche sprechen auch von „einer ausgeglichenen oder positiven Work-Life-Balance“. Ehrlich gesagt, das halte ich persönlich für falsch. „Work“ ist immer ein Teil von „Life“, vom Leben. „Work“ ist kein Gegenspieler. Kein Teil, den man ausklammert. Im Gegenteil. Geht es denn nicht vielmehr darum, auch den Arbeitsalltag ein bisschen genussvoller zu gestalten?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Ein Tässchen Mount Hagen Kaffee hilft dabei enorm. Nicht nur weil Mount Hagen voller Respekt für die Umwelt und die Kaffeefarmer hergestellt wird.* Er bietet mit seinen opulenten Aromen alle Aspekte von Genuss und „Savoring“.

Womit die 4. Strategie für mehr Genuss eigentlich klar wäre: mehr Mount Hagen.

*„Respekt – die Basis eines außergewöhnlichen Kaffees“