- Kaffeekochen
Kaffee verfeinern mit Sirup, Salz, Gewürzen…
Die Top 5 der Kaffeezusätze, Toppings und anderer Aromazugaben.
Babette Lichtenford
Wer von euch erinnert sich noch daran, dass man bei einer Cappuccinobestellung einen Becher mit Sahnehaube und Zimt- und Schokopulver bekam? (Gibt’s übrigens in den kleinstädtischen Fußgängerzonen-Bäckereien der norddeutschen Tiefebene immer noch).
Diese quietschsüße Kalorienbombe hatte nun wirklich überhaupt nichts mit Cappuccino zu tun – aber wem’s schmeckt… Womit wir bei der unbestrittenen Nummer 1 aller Kaffeezusätze wären.
Milch. In allen Varianten der absolute Liebling zum, im, auf dem Kaffee.
Ob als Milchschaum, als Latteart, als Pflanzenmilch, Kondensmilch, kalte Milch, sie ist nach wie vor die ungeschlagene Anführerin der Kaffee-Verfeinerer. Das gilt übrigens auch für unseren Geschmack (wobei: Kondensmilch, naja, eher nicht). Milch ergänzt nicht nur die Kaffeearomen besonders elegant. Sie scheint auch die gesundheitsfördernden Aspekte des Kaffees aufgrund seiner Antioxidantien deutlich zu verbessern (gilt nur für Kuhmilch). So beschreibt es eine Studie der Uni Kopenhagen.* Na dann…
Mehr über Milch im Kaffee und darüber, worauf du achten solltest, findest du in der Rubrik „Kaffeewissen“ in „Die Milchdebatte“.
Kaffee und Zitrone...?
Im Moment sehr gehypt wird Zitronenkaffee – was, wie wir alle wissen, ein gutes Mittel gegen Kopfschmerzen ist, aber geschmacklich garantiert nicht jedermanns Sache. Ehrlich gesagt, unsere auf gar keinen Fall: Wir trinken gerne zu (!) unserem Espresso oder Crema ein Glas Zitronenwasser. Das wirkt auch (Vitamin C kurbelt den Stoffwechsel an) und schmeckt deutlich besser. Kaffee und Gesundheit ist übrigens ein ziemlich interessantes Thema – das Wichtigste dazu haben wir hier für euch zusammengetragen:
Salz im Kaffee – oha!
Es gibt Menschen, denen ist Kaffee zu bitter. Und darum streuen sie Salz in ihren Kaffee. Hm. Das funktioniert, Salz beeinflusst die Geschmackswahrnehmung, wie bereits Mitte der 1980er in einem Experiment gezeigt wurde:
Der Biochemiker Gregory Mooser von der University of Southern California veröffentlichte 1986 eine Studie, die belegt, dass Natriumchlorid die Geschmacksrezeptoren unserer Zunge beeinflusst: Laut des Experiments werden bittere Geschmacksnoten durch Salz weniger intensiv wahrgenommen.** Aber…
Kaffee ist nicht bitter – wenn er richtig gut hergestellt und zubereitet wurde. Natürlich enthält er Bitterstoffe, die aber in harmonischer Balance mit den süßen und sauren Komponenten des Kaffees absolut nötig sind, damit er schmeckt. Wie das genau funktioniert und wie man diese Harmonie durch den Mahlgrad, die Wassertemperatur usw. beeinflussen kann, das haben wir hier im Blog zusammengefasst: „Kaffee ist mir zu bitter.“ So viel sei schon mal verraten: Man muss dazu wirklich kein Barista sein.
Unsere Nummer 4: Gewürze, Gewürze, Gewürze.
Kardamom, Zimt, Nelken, Vanille, Chili – mit solchen „exotischen“ Gewürzen kann man seinen Kaffee – insbesondere, wenn es denn ein Mokka ist – sehr leicht verfeinern. Kardamom zum Beispiel soll gut bei Magenbeschwerden helfen, weil das indische Gewürz eine krampflösende Wirkung hat. Wir mögen es sehr, weil es im Sommer dem Kaffee eine „kühlende“ Note gibt. Und so geht’s: Entweder die Gewürze (Kardamom, Nelke, Chili) fein mahlen und 1 Prise (!) zum Kaffeepulver dazugeben, dann aufgießen. Manche Leute packen auch eine Zimtstange oder Vanilleschote für einige Tage ins Kaffeemehl. Das wäre für uns eher die zweite Wahl, da wir den Kaffee immer frisch mahlen. Zimt oder Vanille oder Kakao kommt bei uns als fertiges Pulver vor dem Aufbrühen dazu (s.o.). Was wir aber nicht, gar nicht, niemals nicht tun: Sirup in den fertigen Kaffee kippen. Sorry. Nein. Egal ob gekauft oder selbstgemacht – das kommt bei uns nicht in die Tasse. Uns ist das zu heftig. Zu süß. Zu… alles. Dafür ist uns einfach unser Kaffee zu kostbar.
Und fünftens: Kaffee mit Schuss.
Mit Rum, mit Orangenlikör, Vodka, Whisky oder oder oder. Für Kaffee mit Schuss gibt es jede Menge Rezepte – man denke nur an Irish Coffee, Pharisäer, Einspänner usw. Na klar ist das nichts, was man so mal eben tagsüber trinkt. Aber zum Beispiel ein Espresso-Martini ist wirklich lecker (zumal er eben nicht auch noch Milch oder Sahne im Gepäck hat). Für uns der absolute Favorit diesen Sommer. Kennt ihr noch nicht? Dann schaut hier in den Link, da gibt es das Rezept: „Espresso Martini – der ultimative Cocktail nicht nur für Kaffeefans“.
Wenn wir aber ganz ehrlich sind – trotz all dieser hübschen und sehr leckeren Toppings und Zusätze – wir sind dann doch eher Kaffee-Puristen. Lasst euch doch mal diese raffinierten Aromen (es sind mehr als 800) ganz unverfälscht auf der Zunge zergehen. Da eröffnet sich ein ganzes Universum an Nuancen.
Wie sieht das bei euch aus? Seid ihr auch eher Puristen? Oder wie „pimpt“ ihr euren Lieblingskaffee? Schreibt uns gern in den Kommentaren – vielleicht habt ihr ja etwas entdeckt, was wir noch nicht kennen.
*Studie Phenolic Acid–Amino Acid Adducts Exert Distinct Immunomodulatory Effects in Macrophages Compared to Parent Phenolic Acids, erschienen am 30. Januar 2023 im Journal of Agriculture and Food Chemistry.
**www.nordbayern.de/panorama/deshalb-streuen-sich-menschen-salz-in-den-kaffee-1.1322780