Vom Genuss, Kaffee selbst zu mahlen.

Stellt euch frisch gemahlenen Kaffee vor… Allein für den Duft würde sich schon eine eigene Mühle lohnen. Aber natürlich lässt auch die Qualität der richtig und auf den Punkt gemahlenen Bohnen das Herz jedes Kaffeefans höherschlagen. Also: Kaffeemühlen. Ein Thema, über das man stundenlang diskutieren könnte.

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Kristin Oldenburg

foto: zarak khan on unsplash

Fangen wir mal mit den Basics an: Warum überhaupt Kaffee mahlen? Weil so die Oberfläche des Kaffees deutlich vergrößert wird und die Geschmacksstoffe extrahiert werden können. Wer will, kann ja mal zum Vergleich ungemahlene Bohnen aufbrühen – das wird eine sehr maue, ungenießbare Plörre.

Womit wir beim Mahlgrad wären.

Die Faustregel lautet:

Je feiner der Mahlgrad, desto schneller werden die Geschmacksstoffe durch das Wasser herausgelöst. Welcher Mahlgrad zu welcher Brühmethode passt und zu welchem Kaffee bzw. welcher Röstung, findest du hier im Überblick.

Ansonsten gilt natürlich: Versuch macht klug.

Experimentiert einfach mal mit euren unterschiedlichen Lieblingskaffees – denn jeder Kaffee ist anders. Dunkle Röstungen können beispielweise brüchiger sein und sollten vielleicht einen Hauch gröber gemahlen werden. Aber womit?

fotos:
michael burrows von pexels
ana neves, james-kovin, nathan dumlao und dan smedley on unsplash 

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Elektrisch oder von Hand? Propeller oder Scheibe? Oder Kegel? Keramik? Stahl?

Gute Frage…

Gibt man „Kaffeemühle“ in der Suchmaschine mit dem großen G ein, bekommt man innerhalb von Sekundenbruchteilen etwa 1.930.000 Ergebnisse. Puuh. Die eigentliche Frage lautet also, was muss die Mühle eigentlich können? Die Antwort: Gleichmäßig mahlen. Wobei die Betonung auf „gleichmäßig“ liegt.

Die ziemlich weit verbreiteten (weil günstigen) elektrischen Propellermühlen können das leider nicht. Sie haben ein Metallmesser, das sich dreht und dabei die Bohnen zerhackt. Und dabei sehr feine und recht grobe Stücke produziert, die natürlich nicht die Geschmackfülle des Kaffees entfalten können.

Bei Scheiben- und Kegelmühlen ist die Funktionsweise komplett anders: Ob von Hand oder elektrisch, sie zerkleinern die Bohnen zwischen zwei Scheiben (oder dem Kegel und der Mühlenwand). Die Entfernung zwischen den Flächen ist einstellbar (Mahlgrad). Da das Mahlgut erst durch die Lücke fällt, wenn es entsprechend klein ist, bekommt man ein sehr gleichmäßiges Pulver. Diese Mühlen sind teurer als die Propellermaschinen – das Ergebnis lohnt sich aber auf jeden Fall.

Fast schon eine Philosophiefrage.

Kegel- oder Scheibenmahlwerk?

Kegelmaschinen haben aufgrund ihrer Konstruktion geringere Drehzahlen, der Kaffee wird also nicht warm beim Mahlen, was sehr aromaschonend ist (Scheibenmahlwerke drehen mit ca. 1.300 Umdrehungen pro Minute (U/min), Kegelmahlwerke in der Regel mit ca. 400U/min). Was sich aber ggf. durch das Material – Keramik wird nicht so heiß wie Stahl – wieder ausgleicht. Letztlich kommt es auch auf euer Budget an. Wobei wir ehrlich gesagt immer mehr für eine richtig gute Mühle ausgeben würden als z.B. für eine Profi-Espressomaschine. Schließlich ist der gleichmäßige Mahlgrad das A und O.

Auf jeden Fall solltet ihr euch nach den Empfehlungen des Herstellers richten und die Scheiben bzw. Kegel turnusmäßig auswechseln. Denn wenn die Mahlkanten stumpf werden, wird der Kaffee nicht „sauber geschnitten“, sondern gequetscht. Was den Geschmack flach und bitter werden lässt.

Und das will ja keiner.