- Kaffeewissen
Offline-Café. Offline-Kaffee?
Neulich wartete ich in einer Kaffeebar auf meine Freundin, nahm ganz selbstverständlich das Handy raus, checkte Whatsapp, meine Mails – und bekam einen Rüffel. Sehr nett, sehr freundlich, aber immerhin: Hier waren digital devices nicht erlaubt! Wow! Ich war, ohne es zu wissen, in einem Offline-Café gelandet. Wie toll.
Kristin Oldenburg
Konzentration auf das Wesentliche.
Eigentlich halte ich mich ja nicht für süchtig. Zumal ich mich ja auch immer gern über Leute lustig mache, die vor lauter Smartphone-Getüttel gegen Straßenschilder & Co. laufen. Tja, ertappt. Mein Handy ist inzwischen „anoperiert“, Allways-on ist, ob ich es will oder nicht, normal geworden, und ich muss mich wirklich sehr zusammenreißen, um NICHT nach spätestens 15 Minuten aufs Display zu kucken. Dabei ist es so viel angenehmer, sich einfach „nur“ mit meiner Freundin zu unterhalten. Und sich darauf zu konzentrieren, was sie von ihrem Urlaub zu erzählen hat.
Digital Detox ist eigentlich nichts Neues, aber das nun mehr und mehr Offline-Cafés aufpoppen und man Schilder wie „Wir haben kein WLAN, redet miteinander!“ findet: Wie cool ist das denn? Vor allem, weil es so viele Menschen aus der I-Generation sind, die sich da als „Un-Plugger“ outen, nicht so olle Frauen wie ich. Dabei geht’s mir nicht um „Medienfasten“ oder um „mentale Gesundheit“. Was ich so bemerkenswert finde, ist, dass ich in besagtem Offline-Café nicht nur ein sehr inspirierendes Gespräch mit der Freundin hatte, sondern den Kaffee wirklich geschmeckt habe. Zum meinem Leidwesen war er nicht besonders gut, ein bisschen zu viel Milch, die die starke Säure auch nicht überdecken konnte. Das wäre mir wahrscheinlich sonst nicht aufgefallen – so aber schon.
Was wäre, wenn…
… das mehr Leuten so ginge? Und richtig guter Kaffee – Biobohnen, sanft geröstet, gekonnt zubereitet – dadurch einen größeren Stellenwert bekäme? Offline-Kaffee, bei dem man sich die Aromen wirklich mal auf der Zunge zergehen lässt. Was übrigens natürlich auch zu Hause funktioniert. Und im Redaktionsbüro – zumindest versuche ich das gerade. Bin also kurz mal off.
Wie geht es euch mit dem offline sein? Schaltet ihr bewusst das Smartphone beim Essen (aka Kaffeetrinken), beim Binge Watching oder nachts beim Schlafen aus? Oder eher nicht? Schreibt uns gern in den Kommentaren, was ihr vom Offline-Kaffee haltet – wir freuen uns drauf.