Ohne Kaffee ohne mich? Sprechen wir mal über Mitarbeiterbindung.

Nachhaltig – der Begriff wird meistens für ökologische Themen, für Klimaschutz & Co. benutzt. Aber Mitarbeiter nachhaltig – langfristig und wirksam – an seine Firma zu binden ist ein Gedanke, der nun, in den Zeiten von Fachkräftemangel und Baby-Boomer-Rentnern, immer häufiger auftaucht.

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Karsten Suhr

foto: olha ruskykh von pexels

Fluktuation ist teuer. Neue Leute auf den Erfahrungsstand eines alten Hasen zu bringen erst recht. Aber Aufträge wegen nicht vorhandener Kapazitäten abzulehnen ist so ziemlich das Teuerste. Was das mit Kaffee zu tun hat? Ganz einfach.

Guter Kaffee macht gute Laune.

Neulich las ich in einem Beitrag, dass ein Unternehmen seinen Mitarbeitern für die Tasse Kaffee tatsächlich 1,40€ abknöpft, weil: „Steigende Energiepreise.“ „Wir müssen sparen.“ „Die Inflation…“ Echt jetzt? Wir werden hier jetzt keine Rechnung aufmachen, was der tägliche Kaffeekonsum eines Kollegen kosten könnte (bei mir persönlich wäre das nicht ganz so wenig, so viel ist klar). Aber seinen Leuten keinen Kaffee, vor allem keinen guten Kaffee zur Verfügung zu stellen, kostet erheblich mehr.

Zum einen, weil es schlicht schlechte Laune macht, wenn ich für Getränke am Arbeitsplatz ordentlich in die Tasche greifen muss. Sich an den Kosten mit einem kleinen Obolus zu beteiligen, wenn die Firma temporär in einer Krise steckt, das mag ja angehen. Und ist ein Thema, was man getrost miteinander besprechen kann.

Liebe geht durch den Magen – auch bei Mitarbeitern.

Stellt euch doch bitte mal vor, es gäbe keinen informellen Austausch beim Kaffee. All die kleinen und großen Dinge, die dabei gelöst, besprochen, ausgetauscht werden, müssten per E-Mail, Slack, Telefon, Meetings bewältigt werden. Oha. Oder es gäbe den Freiraum Kaffeeküche nicht. Was hätte das für Folgen für Firmenklima und -kultur? Es würde nicht nach frischem Kaffee duften, was für die meisten Menschen ein absoluter Wohlfühlgeruch ist. (Kleiner Sidestep: Wusstet ihr, dass Makler ihre Objekte oftmals mit Kaffee beduften, um sie heimeliger wirken zu lassen?) Und die lieben Kollegen würden definitiv recht unfroh sein, denn: Kaffee macht glücklich. Kein Scherz, sondern wissenschaftlich bewiesen, wie man im Beitrag „Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen“ nachlesen kann. Kaffee gehört nun mal für die meisten Menschen zu den Dingen, auf die sie nicht verzichten können (schon gar nicht beim Arbeiten).

Also liebe Arbeitgeber, liebe Unit-Leiter, Management Supervisors, CEOs, CFOs, Chefs – die 1, 2, 3 Tassen Kaffee täglich bewirken mehr als sie kosten, insbesondere dann, wenn der Kaffee 100% bio und fair ist. Und wenn ihr schon dabei seid, über das Thema Mitarbeiterbindung nachzudenken: Vergesst den Obstkorb nicht (von wegen Krankenstand). Und die flexiblen Arbeitszeiten. Und das Auf-Augenhöhe-Reden. Und den fairen Umgang. Und…

Es gibt eine ganze Menge, das man für „seine Leute“ und eine nachhaltig gute Arbeitsatmosphäre tun kann. Guter Kaffee gehört auf jeden Fall dazu.