Omniroast. Was das ist. Und was das kann.

Dinge zu vereinfachen halte ich für eine gute Sache – das Leben ist wirklich kompliziert genug. Ob das allerdings immer und überall Sinn macht… Wer weiß?

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Karsten Suhr

foto: michael bernhardi

Der neueste Trend beispielsweise, eine Kaffeeröstung für alle Zubereitungsarten zu nutzen, also vom Handfilter bis zum Siebträger, Frenchpress, Chemex inklusive, finde ich zweifelhaft.

Omniroast. Eine Röstung für alle Kaffeearten.

Die Idee hinter dem Omniroast ist, die Röstung der Kaffeebohnen so anzulegen, dass man damit einen Espresso kochen kann. Aber auch einen Filterkaffee. Das würde bedeuten, dass man einen mittleren Röstungsgrad hat, der, mittelfein gemahlen, in der Maschine oder beim Pour-over keine Espressoanklänge hat. Und umgekehrt, sehr fein gemahlen, als Espresso im Siebträger (um nur mal bei diesen zwei Kaffeezubereitungen zu bleiben) nicht dünn und fade schmeckt. Von der Crema ganz zu schweigen. Naja…

Die richtige Bohne mit der richtigen Röstung für die richtige Zubereitungsart.

Natürlich ist alles – auch Kaffee – Geschmacksache. Und natürlich muss niemand so kaffeeverrückt sein wie wir. Aber: Bei Mount Hagen vertreten wir die Philosophie, dass es jede Bohne ihren eigenen Charakter hat. Und der hat es verdient, dass man ihn so gut wie möglich zur Geltung bringt – mit all seinen über 800 Aromen. Wie soll das mit einer Standardröstung gehen?

Für uns ist das eine Frage von Wertschätzung für das Herzblut: das vom Anbau, der Ernte von Hand, dem Handverlesen, der Sonnentrocknung. Für all diese unglaubliche Arbeit, die insbesondere im Bio- bzw. Demeter-Anbau unserer Kaffees steckt. Darum haben wir nicht nur für die unterschiedlichen Arten des Kaffeekochens unterschiedliche Röstungen. Wir haben die Bohnen und ihre Zusammenstellung auch genau darauf ausgerichtet.

So ist zum Beispiel unser Arabica-Kaffee ein Blend, mittelstark geröstet, bei dem sich die fruchtige Tiefe feiner Hochland-Bohnen aus Papua Neuguinea mit pikanter Kraft und glamouröser Fülle der peruanischen bzw. honduranischen Arabicas verbindet. Es entsteht ein weicher, würziger, runder, perfekter Filterkaffee. Im Siebträger zubereitet würde er seinen ausbalancierten Charakter einfach verlieren. Und das ist auch ok so. Schließlich ist ein richtig guter Schwimmer extrem selten auch ein richtig guter Läufer – um mal eine ganz andere Welt zu bemühen.

Außerdem macht es einfach Spaß, unterschiedliche Aromen auf unterschiedliche Weise herauszukitzeln. Sie zu erschmecken, zu genießen. Kaffee – und seine Zubereitung – ist für uns ein sinnliches Ritual. Muße. Großes Vergnügen. Und das kann man mit „einem für alle“, mit einem „Omniroast“ einfach nicht erleben.

Schreibt uns gern in den Kommentaren, welchen Mount Hagen ihr am liebsten wie zubereitet – wir sind sehr gespannt.

Und wer gern einen Überblick über die unterschiedlichen Formen des Kaffeekochens hätte, hier entlang: „Was ist eigentlich die beste Art, Kaffee zu kochen?“