- Green Lifestyle
Man nehme… alles, was vom Tage übrig blieb.
Als ich gestern Abend vor dem Kühlschrank stand und überlegte, was es denn „mal eben schnell“ zu Essen geben könnte, fiel mir wieder auf, dass meine Augen beim Einkaufen mal wieder deutlich größer gewesen sind als mein Magen.
Barbara Beiertz
Ein halber Rotkohl. Eine offene Dose Kokosmilch. Ein Zitronenschnitz. Nicht zu vergessen die leicht schrumpeligen Äpfel, 2 Zentimeter Ingwerrest, Pizzateig, der wirklich langsam weg musste, und einiges mehr. Hm… Und jetzt?
Jetzt ist Fantasie gefragt.
Wie wäre es mit einem Rotkohlstrudel? Man raspelt den Kohl mittelfein, schneidet die Äpfel in kleine Stücke. Ingwer? Könnte passen, wenn man ihn ganz fein reibt. Dann noch etwas Süßsaures dazu? Balsamico? Oder Ahornsirup und den Zitronensaft? Geht beides.
Das alles mit Salz, Pfeffer und ein bisschen Olivenöl gut vermischen (am besten mit den Händen kneten und einmassieren), auf dem ausgerollten Pizzateig verteilen und dann das Ganze wie einen Strudel zusammenrollen. Ab in den Backofen. Geht schnell und schmeckt super.
Ehrlich gesagt, inspiriert mich der Zufall meines Kühlschranks oftmals mehr als ein Kochbuch. Und wenn ich wirklich nicht weiß, ob zwei Dinge zueinander passen, dann probiere ich erst das eine und dann das andere – zusammen im Mund ist schnell klar, was schmeckt. Und was nicht.
Mit Restkaffee (ich koche immer zu viel in der Cafetiere) kann man übrigens einen sehr feinen Sirup oder eine Kaffee-Essenz machen. Ein genialer kleiner Kick für Saucen zur Pasta, ins Salatdressing oder wenn man so gar keinen Geschmack an Pilze und Co bekommt. Man nehme also 200ml Espresso, 2EL Zucker, den Abrieb von 1 Orange, 1 rote Chilischote, 2EL Balsamico. Alles zusammen zu einem dickflüssigen Sirup einkochen. Dann durch ein feines Sieb gießen. Fertig. Lässt sich auch in eine nette Flasche abfüllen und verschenken – schließlich kommt Weihnacht mit Macht.
Man kann das alles natürlich auch mit frischen Zutaten machen, klar. Aber: Das Gewissen isst mit. Und Respekt geht auch durch den Magen. Also traut euch und probiert mal eure Kühlschrank-Kombi aus. Paella und Bouillabaisse sind schließlich auch so entstanden.