Der Vogel. Der Berg. Und unsere wunderbar schräge Geschichte.

Wer 1986 glaubte, biodynamischer Kaffeeanbau in Papua Neuguinea wäre eine tolle Idee, der hatte recht. Wenn es auch eine ziemlich verrückte, abenteuerliche Idee war. Vor allem wirtschaftlich.

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Barbara Beiertz

Damals gab es wenig Bio-Kaffee – von Demeter-Qualität ganz zu schweigen. Im Prinzip also eine gute Ausgangsbasis. Und Papua Neuguinea selbst war zu dieser Zeit der absolute Geheimtipp für beste Arabicas.

Fehlte nur noch jemand, der ebenso fest daran glaubte wie wir. Und auch den fanden wir: Joachim Bauck, einer der Bio-Pioniere schlechthin. Mit ihm als Abnehmer, Raimund Remer als Anbauberater und viel, sehr viel Kaffeepflanzenpflege ging es 1990 mit gerade mal einem halben Container „bio-dyn“-Kaffee von der Plantage nahe Mount Hagen los. Und der wurde, wen wundert’s, Namensgeber für unseren Bio-Kaffee.

Geschafft?

Nun ja… Papua Neuguinea war (und ist) nicht nur ein exotisches Kaffeeland. Es ist ein schönes, wildes Land, in dem enorm unterschiedliche, zum Teil rivalisierende Stämme leben. Und jede Menge Ausländer, die es auf Bodenschätze abgesehen haben.

Ein Konfliktpotenzial, das auch uns einholte:

Einige Zeit nach der ersten Kaffeelieferung mussten Raimund Remer und seine Frau die Plantage verlassen, weil ihr Leben bedroht wurde. Kaum vorstellbar, aber wahr. Und ein heftiger Rückschritt für uns. Ein weiterer war der Verlust der Demeter-Zertifizierung, da keine Kühe auf der Plantage gehalten werden konnten – die Hänge waren einfach zu steil. Aber ihr Dung und die Präparate, die zur Bodenverbesserung daraus hergestellt werden, sind nun mal elementar für das Prinzip des „geschlossenen Kreislaufs“ bei Demeter.

foto:
Babette Lichtenford

foto: Babette Lichtenford

Um ehrlich zu sein, wir ließen Papua Neuguinea ruhen. Für ein paar Jahre. Orientierten uns neu, suchten neue Plantagen, z.B. in der Dominikanischen Republik, in Mexiko, Honduras, Peru, später auch in Afrika. Überzeugten die Bauern, dass sich Bio-Kaffee mehr lohnt als Koka. Bauten mit ihnen und ihren Kooperativen die Infrastruktur auf, die Mount Hagen zu dem machte, was er heute ist: der Inbegriff feiner Kaffees, deren ursprüngliche Aromen auch immer das Abenteuer ihrer Herkunft ahnen lassen.

Übrigens, wir sind natürlich wieder nach Mount Hagen zurückgegangen. Und arbeiten heute mit über 2500 Kleinbauern in der Kooperative zusammen – für die allerschönsten Bio-Arabicas auf Papua Neuguinea.

Geschafft.